Harnleiterektopie beim Hund

Von | 22. Januar 2019

Harn besteht aus nichts anderem als den Giftstoffen, die aus dem Körper gefiltert werden. Das passiert zunächst in den beiden Nieren. Diese filtern die Harnstoffe aus dem Blut. Die Harnstoffe sammeln sich in den Nieren. Hat sich eine gewisse Menge Harn darin angestaut, wird er über den Harnleiter  weiter zur Harnblase befördert. Unter Harnleiter versteht man einen schmalen, dehnbaren Kanal.  Die Harnblase ist wie ein kleiner Ballon. Wird Flüssigkeit hineingeleitet, dehnt sie sich aus. Ist die Blase voll, kann der darin befindliche Urin kontrolliert über die Harnröhre abgelassen werden. Bei der Erbkrankheit Harnleiterektopie beim Hund endet der Harnleiter an der falschen Stelle.

Was wird unter einer Harnleiterektopie beim Hund verstanden?

Diese Erkrankung bedeutet, dass der Harnleiter, das Verbindungsstück zwischen Niere und Blase, nicht korrekt in die Blase mündet.

Es gibt zwei unterschiedliche Formen der Harnleiterektopie.

  • Extramural. Das bedeutet, dass der Harnleiter nicht wie vorgesehen in die Blase mündet, sondern an ihr vorbei läuft. Je nach Geschlecht des Hundes endet der Harnleiter dann im Samenleiter oder der Prostata. Bei Hündinnen in der Gebärmutter oder in der Scheide.
  • Intramural. Der Harnleiter erreicht zwar die Blase, verläuft aber so weit, dass er bereits die Harnröhre, den Ausgang der Blase, erreicht.
Harnleiterektopie beim Hund. Kleiner weißer Hund hebt sein Bein an einem moosbewachsenen Baumstamm

Was sind die Ursachen der Erkrankung?

Es ist nicht zu 100% erwiesen. Dennoch gehen Fachleute davon aus, dass eine Harnleiterektopie genetisch bedingt ist. Das heißt sie ist vererbbar. Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass die Erkrankung immer wieder bei bestimmten Hunderassen zu beobachten ist. Darunter fallen vor allem:

  • Retriever
  • Pudel
  • Sibirische Huskies
  • Terrier
  • Entlebucher Sennenhund
  • Appenzeller Sennenhunde

Unter dieser Krankheit leiden vermehrt die weiblichen Tiere.

Welche Symptome treten hierbei auf?

Das häufigste Symptom der Harnleiterektopie beim Hund ist Inkontinenz, also das unkontrollierte Ablassen von Urin. Bei Hündinnen tritt dieses Anzeichen bereits im Welpenalter, spätestens jedoch mit einem Jahr auf. Die Harnleiterektopie bei Rüden hingegen findet der Mediziner, auf Grund seines Körperbaus, in den ersten Jahren meist nicht. Es sei denn, man sucht gezielt nach ihr. Erst nach einer Kastration oder im Alter können erste Symptome auftreten, die auf diese Harnwegserkrankung hinweisen.

Leitet der Harnleiter den Harn nicht korrekt in die Blase, kann es außerdem zu einem Rückstau des Urins kommen. Das heißt es sammelt sich mehr Urin an, als die Blase tragen kann. Dieser Rückstau kann bis in die Nieren laufen, weshalb Hunde mit einer Harnleiterektopie prädestiniert für eine Blasen- und Nierenbeckenentzündung sind. Kommt es immer wieder zu einer Nierenbeckenentzündung, schädigt diese dauerhaft das Nierengewebe.

Eine unbehandelte Harnleiterektopie mit Symptomen wie Nierenbeckenentzündungen führt zu einer Schädigung der Nieren und letztendlich zum Nierenversagen. Das kann den Tod des Hundes zur Folge haben.

Harnleiterektopie beim Hund. Zwei Hunde in der Stadt ohne Leine

Wie wird die Krankheit festgestellt?

Die einfachste Methode ist der Ultraschall. Ist die Blase während der Behandlung aber nicht ausreichend gefüllt, kann eine genaue Darstellung des Harnleiters problematisch sein. Deshalb wird meist auf eine der folgenden Untersuchungsmethoden zurückgegriffen.

Um den kompletten Weg des Urins nachvollziehen zu können ist es sinnvoll eine Ausscheidungsurographie durchzuführen. Dabei wird gleichzeitig der genaue Verlauf des Harnleiters sichtbar. Unter dieser Untersuchung versteht des Harnleiters, ist es sinnvoll eine Ausscheidungsurographie durchzuführen. Darunter versteht man eine Röntgenaufnahme von Nieren, Harnleiter und Blase nach vorheriger Verabreichung eines Kontrastmittels. Durch dieses Mittel kann der Tierarzt den Weg des Urins simulieren und auf der Röntgenaufnahme darstellen. So lässt sich auch gleich feststellen um welche Art der Harnleiterektopie es sich handelt.

Wie sieht die Behandlung aus?

Eine Harnleiterektopie ist nicht immer gleich ein Grund für eine Operation. Kommt es zu keinen Problemen wie Harnrückstau oder Inkontinenz reicht es aus den weiteren Verlauf der Krankheit fürs Erste abzuwarten.

Treten jedoch Symptome auf, ist eine Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird, die einzige Lösung. Wie diese jedoch im Detail aussieht hängt immer davon ab, wie der Harnleiter verläuft. Ob es sich um eine einseitige oder beidseitige Harnleiterektopie beim Hund handelt. Eventuell liegt auch schon eine Schädigung der Niere vor. In diesem Fall kann es sogar sein, dass eine Transplantation, also das Einsetzen einer Spenderniere, nötig ist. Handelt es sich um einen einfachen Fall, kann man lediglich den betroffene Harnleiter in die Blase verlegen.

Wie stehen die Heilungschancen?

Gerade bei einer operativen Behandlung, die ohne Komplikationen verläuft, sind die Heilungschancen sehr gut. Das heißt, dass der Hund danach den Urin halten kann. Auch leidet er nicht mehr unter ständigen Blasen– und Nierenbeckenentzündungen.

Wie lässt sich eine Harnleiterektopie beim Hund verhindern?

Da es sich um eine Erbkrankheit handelt, ist eine direkte Vorbeugung nicht möglich. Um aber zu verhindern, dass die Krankheit weitergegeben werden kann, sollte mit dem erkrankten Hund nicht gezüchtet werden. Deshalb ist es sinnvoll, den Hund vorher gründlich durch einen Tierarzt untersuchen zu lassen. Besonders wenn es sich um eine Rasse handelt, bei der diese Krankheit bereits des Öfteren beobachtet wurde.

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